Willkommen auf Stephan Jacobs Köln

Platzhalter

Ein Leitfaden für Square Dance Angel

Von Peter Höfelmeyer, Clubcaller beim Kieler Wheeler SDC e. V.

Viele der im Folgenden aufgeführten Punkte wirst Du als selbstverständlich empfinden und Du erfährst hier vermutlich nichts Neues. Aber ich möchte mit diesem Leitfaden gerne das Eine oder Andere noch einmal ins Bewusstsein rufen.

Ein Square Dance Anfänger soll sich so wohl wie möglich fühlen und ein angenehmes Umfeld vorfinden, damit ihm das „Square Dance Lernen“ von der ersten Minute an Spaß bringt. Zum Square Dance gehört neben dem reinen Einstudieren der Figuren auch das Erlernen des „Miteinander“ und des weiteren „Drumherum“. Gerade die letzten beiden Aspekte vermittelt man am besten, wenn der gesamte Club „Square Dance“ vorlebt. Für den Gesamterfolg einer Class ist also nicht nur der ausbildende Caller verantwortlich, sondern ebenso alle graduierten Tänzer, die an einer Class teilnehmen.

  • Wenn wir an einem Clubabend Gäste haben, sind wir alle gemeinsam in der Rolle des Gastgebers. Am Schnupperabend ist die Situation noch ausgeprägter, da zum einen hoffentlich viele Gäste kommen und zum anderen die Schnuppernden noch nicht wissen, was sie erwartet. Gehe daher auf die „Schnuppernden“ zu und begrüße sie freundlich und sei auch im Laufe des Abends aufmerksam und lasse unsere Gäste nicht alleine irgendwo stehen/sitzen.
  • Fordere möglichst viele verschiedene Class-Mitglieder im Laufe des Abends zum Tanzen auf. Für uns ist „diese Flexibilität“ bereits eine Selbstverständlichkeit, aber am Anfang wird es dem neuen Tänzer sicherlich komisch vorkommen, jede Runde mit einem (für ihn) Fremden zu tanzen. Ein freundliches Lächeln und/oder ein kurzer Smalltalk und die Skepsis und Unsicherheit wird schnell verschwinden.
  • Wenn eine neue Runde beginnt und noch Plätze aufzufüllen sind, sei bitte schnell zur Stelle. Wenn Du siehst, dass ein Class-Mitglied keinen Platz im Square bekommen hat, sei gerne bereit, ihm Deinen Platz zu überlassen.
  • Ein typisches Phänomen ist es, dass Angels oftmals nicht hundertprozentig bei den Erklärungen zuhören, da sie die Figuren ja schon kennen. Allerdings erwartet der Caller im Rahmen der Ausbildung manchmal auch Kombinationen, die sonst nicht so häufig vorkommen. Also sei immer aufmerksam! Nur so weißt Du, was zu tun ist, wenn sich alle in Bewegung setzen und wunderst Dich nicht, dass was anderes passiert, als Du vermutet hast.
  • Tanze die Figuren in der Form, wie es der Class beigebracht wurde. Verwende eventuelle Variationen erst, wenn diese der Class durch den Caller erklärt wurden. Mit Variationen meine ich zum Beispiel das Wedeln beim Circle Left, Drehungen bei Weave the Ring, Hei-Di-Ho anstatt Dosado oder das Seitwärts gehen beim Grand Square. Ein Class-Tänzer hat am Anfang noch nicht die Orientierung und Routine, wie Du sie mittlerweile erlernt hast und denkt, dass er etwas verkehrt macht oder im schlechtesten Fall: Macht dadurch tatsächlich einen Fehler.
  • Aufgabenteilung: Überlasse dem Caller die Erklärungen. Du selbst erfüllst in der Class einen super Job, wenn Du zum richtigen Zeitpunkt, mit der richtigen Hand an der richtigen Stelle bist. Dabei gibst Du dem Class-Tänzer die Chance, eigenständig auf den Call zu reagieren. Gestehe dem neuen Tänzer eine kurze Reaktionszeit zu. Ein voreiliges Ziehen und Schubsen sind nicht nur unhöflich, sondern verhindert auch, dass der lernende Class-Tänzer ein eigenes Verständnis für die Figur entwickelt. Mit einem freundlichen Blickkontakt kann man oft schon viele Hilfestellungen geben. Ein kurzes Anticken auf die Schulter oder „die richtige Hand hinhalten“ reichen meistens schon aus.
  • Wenn Du feststellst, dass der Caller die Schwächen oder Fehler eines Tänzers nicht mitbekommen hat, gebe ihm in der nächsten Pause einen Hinweis. Dir hat bei einem Call eine bestimmte Eselsbrücke geholfen und der Caller hat diese noch nicht erwähnt? Auch dann gebe dem Caller in der nächsten Pause einen Tipp. Du hast selbst zu einer Figur noch eine Frage oder Unsicherheit? Scheue Dich nicht, den Caller darauf anzusprechen. Man lernt bekannterweise nie aus – sei es als Tänzer oder als Caller.
  • Ein Square Dance Anfänger hat sehr viele neue Dinge zu lernen. Sei daher geduldig, freundlich und aufmerksam und trage Deinen Teil zu einem angenehmen und heiteren Lernumfeld bei. Hier einige Aspekte, die ein Class-Tänzer zu bewältigen hat:
    • Neue Begriffe und deren Bedeutung lernen.
    • Neue Formationen und Positionen. Selbst wenn die Figur bekannt ist, benötigt die Ausführung in einer anderen Ausgangslage eine Lernphase (Orientierung und Bewusstsein für Formationen).
    • Dauerhaftes und konzentriertes Zuhören mit gleichzeitigem Umsetzen ist ein erwachsener Mensch in der Regel nicht mehr gewohnt.
    • Auch wenn die Theorie der Figur verstanden ist, muss der Körper die Bewegungsabläufe erst einmal erfahren und trainieren, was eine gewisse Zeit und Anzahl von Wiederholungen benötigt.
    • Viele weitere Eindrücke und Regeln, die den Square Dance so besonders machen.
    • Stelle Dich mit unsicheren Tänzern möglichst weit nach vorne, sodass der Caller diese Tänzer besser im Blick hat. Dieser Tipp gilt in gleicher Weise für den Clubabend, wenn Du selbst bei einigen Figuren noch unsicher bist.
    • Habe Spaß beim Square Dance und sei in der Lage, über Deine eigenen Fehler zu lachen.

Viel Spaß als Square Dance Engel beim nächsten Schnupper- oder Class-Abend!

Ich danke Peter Höfelmeyer für die Erlaubnis, diesen Beitrag auf meiner Website barrierefrei zur Verfügung stellen zu dürfen.

Weiterführende Links

Website von Peter Höfelmeyer

Weitere interessante Blog-Beiträge